Artikel DruckenIm Rahmen der Forschungsarbeiten in Ko-TAG wird eine Vielzahl von Testkampagnen durchgeführt, um die Funktionalität und Qualität des Ko-TAG Systems zu überprüfen und gezielt zu verbessern. Hierzu wird im Projekt ein Katalog mit Testspezifikationen erstellt, der eine vergleichbare Testdurchführung ermöglicht und die Entwicklungstendenzen dokumentiert.
Grundlegend wird die Performanz des Sensors in quasistatischen und dynamischen Versuchen überprüft, um eine ausreichende Detektionsfähigkeit nachzuweisen oder spezielle Aspekte für die Weiterentwicklung zu beleuchten. Mit Hilfe dafür entwickelter Prüfstände und Testvorrichtungen wird zum Beispiel der Erfassungsbereich des Sensors vermessen um die Lokalisierungsgüte im Fall einer direkten Sichtverbindung und für den Fall einer optischen Verdeckung durch ein Objekt zu ermitteln.
Testvorrichtung Ko-TAG v0.9
Eine hohe Ortungsgüte ist Voraussetzung für die Verwendung des Ko-TAG Systems für den VRU-Schutz oder die Rundumsicherheit von Kraftfahrzeugen. Die Qualität wird dabei in statischen, quasistatischen und dynamischen Testkampagnen überprüft. Für die präzise Durchführung der Messkampagnen wurden entsprechend Drehvorrichtungen entwickelt, die eine Ermittlung der Ortungsgenauigkeit über den kompletten Messbereich ermöglichen und bestimmte Randgrößen unterdrücken.
Um eine Reproduzierbarkeit sicherzustellen werden spezielle Testpositionen und Verdeckungssituationen definiert und mit den verschiedenen Ausbaustufen des Ko-TAG Systems wiederholt abgeprüft.
Messreihe Verdeckungsszenarien
Der Fußgängerschutz stellt eine Vielzahl von Anforderungen an ein aktives Sicherheitssystem, hierzu werden vielfältige Versuche geplant und durchgeführt, um die gewünschte Funktionalität zu überprüfen. So muss insbesondere die Detektion eines mit einem Tag ausgestatteten Fußgängers in einer Vielzahl von Anwendungsfällen sichergestellt werden (s. Bild ). Speziell für diese Anwendungsfälle wurde im Projekt eine Testvorrichtung zur Überprüfung von Fußgängerschutzsystemen entwickelt und aufgebaut, mit der es erst möglich wird diese Szenarien korrekt und reproduzierbar zu überprüfen und anhand dessen eine Systemauslegung vorzunehmen.
BILD MIT TESTFÄLLEN (QUERENDER FUSSGÄNGER, VERDECKT ETC.)
Zur Überprüfung der Leistungsfähigkeit des Ko-TAG Systems für die Applikation Rundumsicherheit werden Testkampagnen mit Nachbildung statistisch relevanter Kollisionsszenarien unter unterschiedlichen Randbedingungen nachgebildet. In der nachfolgenden Abbildung sind typische überprüfte Testszenarien abgebildet.
Testszenarien Rundumsicherheit
Typische Messdaten aus einer Begegnungsfahrt zwischen Ko-TAG Fahrzeugen sind in der nachfolgenden Abbildung zu sehen. Hier sind die Rohdaten der Entfernungsmessung dargestellt. Die blaue Kurve ist dabei das ermittelt Hauptmaximum der Entfernungsmessung und ist annähernd lückenlos verfügbar.
Messdaten (Entfernung) bei einer Begegnungsfahrt (blau: ermitteltes Hauptmaximum der Entfernungsmessung).
Die Rundumsicherheitstests werden mit hochpräzisen GPS-INS Messeinheiten referenziert, so dass die Ortungsqualität auch bei den Rundumsicherheitstests ermittelt werden kann.
Speziell für die Bedürfnisse eines aktiven Fußgängerschutzsystems wurde eine Testvorrichtung entwickelt, die es ermöglicht Sensoren und Systeme in kontrollierter Umgebung zu testen und auszulegen. Hierfür wird an einem Führungssystem eine Fußgängerattrappe geregelt geführt, mit der sich unterschiedliche Fußgängerbewegungen nachstellen lassen. Dabei wird die Position der Attrappe als Referenz für das Sensorsystem stetig aufgezeichnet.
Ein großer Vorteil der Testanlage ist die Möglichkeit der zerstörungsfreien Prüfung bis zum Kollisionszeitpunkt, die über entsprechend leichte Attrappen und eine geschickte Aufhängung derselben an der Führungsstruktur auch für hohe Testfrequenzen sichergestellt wird. Damit wird es möglich neben reinen Validierungsversuchen auch entwicklungsbegleitend Systemauslegung zu betreiben.
Fußgängertestanlage